Turnusmäßig
wählten die Mitglieder des Kreisseniorenrates Konstanz am 09.10.2024 bei der
Mitgliederversammlung im Landratsamt Konstanz einen neuen Vorstand. Neuer
Vorsitzender ist Reinhard Zedler aus Rielasingen-Worblingen. Ebenfalls neu im
Vorstand ist Norbert Eckert als 1. Stellvertreter. Harry Fuchs wurde als 2.
Stellvertreter wiedergewählt. Im Amt als Schatzmeisterin bestätigt wurde Gabriele
Glocker sowie Claudia Brackmeyer als 1. Beisitzerin. Ebenfalls neu im Vorstand ist
Barbara Hanke- Hassel als 2. Beisitzerin. Der Vorstand des Kreisseniorenrates
wird auf drei Jahre gewählt.
Harry
Fuchs, Sprecher des Kreisseniorenrates, zeigte in seinem Bericht die
Schwerpunkte der Kreissenioren auf.
Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs.
Mit
dem demografischen Wandel werden im Jahr 2030 rund ein Viertel der Bevölkerung im
Landkreis 65 Jahre und älter sein. „Die Ausrichtung des ÖPNV auf den
Pendlerverkehr berücksichtigt nicht die geänderten Mobilitätsansprüche der
zunehmend älter werdenden Gesellschaft“, gibt Harry Fuchs zu bedenken. Um im
Zuge der Klimawende die Mobilität auf den ÖPNV umzulenken, muss das Angebot für
die inner- und zwischenörtlichen Verbindungen verbessert werden.
Weiterhin weist der Kreisseniorenrat darauf
hin, dass die Digitalisierung von Diensten für hochaltrige Senioren und für Menschen
mit körperlichen Einschränkungen eine Hürde darstellt. In vielen Gemeinden des
Landkreises bestehen daher Initiativen, welche den Senioren den Umgang mit PC,
Tablet und Smartphone erläutern und bei der Einrichtung neuer Geräte helfen
sowie bei Problemlösungen zur Seite stehen. Harry Fuchs betont: „Wir stemmen
uns nicht gegen die Digitalisierung, sondern wir fordern, dass neben dem
digitalen Zugang auch ein analoger Kontakt mit einen Mitarbeiter bestehen
soll.“
In
einem Podiumsgespräch, moderiert von Johannes Fuchs, Fachbereich
Bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Konstanz, diskutierten Georg
Hiltner, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Konstanz, Matthias Frank,
Leiter des Pflegeheims Michael-Herler in Singen, Manfred Hensler, Rektor im
Ruhestand der Robert-Gerwig Schule, Levin Eisenmann, CDU-Stadtrat in Konstanz
als Vertreter der jungen Generation und Justin Hoffmann, Auszubildender im
Landratsamt Konstanz, ebenfalls für die junge Generation die Frage, „Bringt ein
Pflichtjahr neuen Schwung für das bürgerschaftliche Engagement?“
„Ehrenamtliches Engagement stärkt das
Verständnis in der Gesellschaft“, sagt Georg Hiltner, „es würde der
Gesellschaft sehr viel bringen.“
„Ein
Pflichtjahr als Orientierungshilfe würde dazu beitragen, dass junge Menschen
sehen, was es alles gibt“, meint Justin Hoffmann. Matthias
Frank sieht die Zivilgesellschaft in der Pflicht, weil sonst die Pflege nicht
mehr gewährleistet werden kann. Er schlägt vor, die Anreize für ehrenamtliche
Tätigkeiten zu verbessern. Manfred
Hensler sieht die Schule als zu wenig verzahnt mit der Gesellschaft. „Es gibt
viele junge Menschen und auch Menschen im mittleren Alter, die bereit sind sich
zu engagieren, aber es müssten auch bürokratische Hürden abgebaut werden“,
stellt Manfred Hensler fest.
Übereinstimmend
wurde festgestellt, dass das gesellschaftliche Engagement zurückgeht und mehr
unterstützt werden muss. Dabei gilt abzuwägen, ob die junge Generation durch
ein Pflichtjahr überfordert wird. Auch Menschen in Ruhestand sollten ihren
Beitrag leisten.